Onkel Spener#
Metadaten#
- Herausgeber
- Wolfgang Rasch
- Fassung
- 1.0
- Letzte Bearbeitung
- 22.11.2019
Text#
1 Onkel Spener.#
So haben sie also wirklich am 1. November den alten Herrn begraben, der sich noch in seinen Greisestagen das lachende Roth des National-Liberalismus auf die Wangen legte, in einem neugegründeten Feuilleton mit Paul Heyse’s „Kindern der Welt“ selbst ein Kind der Welt zu werden, die alten Beine in Anstrengung versetzte, ja mit Karl Braun, dem Sohne des feuerentsprossenen Rhein-Dionysos, beim grünen Römerglase frische, freie, fröhliche Tage der Discussion eröffnen zu wollen schien!
Es hat Alles nichts gefruchtet. Die Sünde der Väter wird heimgesucht an den Kindern. Die „Spener’sche“ war schon dahin, als sie an Uebeln zu kranken anfing, die wol verdienen, daß man dem Verstorbenen einen längeren Nekrolog widmet. Denn diese Uebel sind lehrreich. Ohne Zweifel sind zu einem gründlichen geschichtlichen Nekrolog die rechten Männer in dem „Verein für die Geschichte Berlins“ schon zusammengetreten. Von mir sollen nur einige persönliche Beiträge zu jenem Denkmal geliefert werden, das der Verstorbene zwar nicht durch die Ehrwürdigkeit seines Ausganges (der alte Herr war noch unter die Gründer gegangen), aber durch sein hohes Alter verdient.
Die Haude und Spener’sche Zeitung entstand durch einen der Gemüthsacte Friedrich’s des Großen, die sich zählen lassen. Aus Dankbarkeit, einer bei ihm nicht sehr häufig anzutreffenden Tugend, für die ihm heimlich nach Rheinsberg zugesteckten französischen Bücher belohnte er zwei Buchhändler mit dem Privilegium einer Zeitung. In den Zwanziger-Jahren unseres Jahrhunderts bildete die Spener’sche Zeitung in ihrer damaligen, keineswegs täglichen, sondern nur drei- oder viermaligen wöchentlichen Erscheinung eine Erinnerungs-Station meiner frühesten Jugend. Jeden Morgen ihres Erscheinens mußte ich Punkt sechs Uhr auf sein, mich hurtig ankleiden und dreizehn (des Rabatts wegen) Exemplare des auf grauestem Löschpapier gedruckten Blattes in Quartformat und in jenen Jahren mit so viel Beilagen, wie nur die Vossische, ihre Rivalin, ausgab, von den Werder’schen Mühlen holen, allwo die Zeitung ausgegeben wurde, in denselben Räumen, wo gegenwärtig der Conditor Josty wohnt. Zeitungs-Colporteur war ich nicht. Ich nahm nur meinem Vater, der es liebte, sein Morgenpfeifchen am offenen Fenster zu rauchen, den weiten Weg vom Ziethenplatz bis zum Schlosse ab. Die noch druckfrischen dreizehn Spener’schen waren für seine Vorgesetzten bestimmt, den Kriegsminister, die Generale und Obristen mit der Schreibfeder hinterm Ohr, die Geheimen und die gewöhnlichen Kriegsräthe des Ministeriums in der Leipziger-Straße. Den Bedarf an Exemplaren der Tante Voß besorgte der College des Vaters, der Vater des Componisten Wilhelm Taubert. Möglich, daß der berühmte Tondichter der „Kinderlieder“ seinem Papa dieselbe Freude einer ungestörten Morgenpfeife verschaffte.
Eines Tages verdankte ich dem Onkel Spener die erste Bekanntschaft mit dem eisernen Arme der Regierungsgewalt. Die Wanderung in erster Morgenfrühe ging über den Gendarmenmarkt, wo damals zu Schinkel’s neuem Schauspielhause noch nicht lange erst der Grundstein gelegt war. An der Jägerstraßen-Ecke befindet sich die Seehandlung und vor derselben ein Schilderhaus für einen Wachposten. Die Mauerwand der Seehandlung war an einer Stelle mit Anschlagzetteln über Theater und Schaustellungen bedeckt. Eben noch träumerisch in meine dreizehn Spener’schen versunken und nach einem neuen Siege der Griechen, einer kühnen That des Miaulis oder Ypsilanti forschend, richte ich, ruhig von den Jäger-Colonnaden (existiren nicht mehr) daherbummelnd, die Augen auf die Anschlagzettel von gestern und eigne mir in aller Unschuld die Fetzen einer Calpestri- oder Franconi-Vorstellungs-Affiche, die Abbildung eines Sprunges durch einen Reifen auf ungesatteltem Pferde, an, worauf sofort jene echt berlinische Denuncirwuth, die noch heute nicht ausgestorben ist - und unter den anständigsten Herrschaften nicht - den Ruf ertönen läßt: „Da reißt Eener die Zettel ab!“ Sofort hatte mich die nervige Faust des Wachpostens ergriffen und mit meinen sämmtlichen Spener’schen ins Schilderhaus geschleudert. Der Protest: „Es war ja aber nur ein Zettel von gestern! Und nur ein halber! Und ich muß ja in die Schule!“ half nichts. „Du bleibst, bis der nächste Gendarm kommt!“ lautete die auch sogleich wuthentbrannte Antwort des Soldaten, während sich ringsum ein Auflauf bildete, natürlich mit dem Ausdrucke der Schadenfreude bei den Männern und Knaben, des Mitleids und des Parteigefühls bei den Frauen. Denn in meinem wiederholten: „Der Zettel war ja von gestern!“ lag etwas, was Gemüther, die nicht durch den Druck jener Zeiten völlig charakterlos geworden waren, zu einiger Gerechtigkeit anreizte.
Auf Gendarmen brauchte man auch schon damals in Berlin nicht lange zu warten. Ein Auflauf lockte ohnehin die scharfsichtigen Alguazils heran. Ich wurde mit meinem Pack Spener weiterbefördert, und zwar in eine Gegend hinein, die mir aus vielen Ursachen lebtags verhängnißvoll geblieben ist. Hier in einem Theil der Französischen Straße, der damals noch nicht am Telegraphen-Gebäude durchbrochen war, dem gegenwärtigen Wirken und Walten des Herrn v. Hülsen gegenüber, wurde mir schon als zehnjährigem Jungen mein Conto in der „Hermandad heiligen Registern“ angelegt. Der „Viertelscommissär“ langte ein ungeheures Buch von seinem Repositorium, schlug eine neue Seite auf, schrieb meinen Namen hinein und mein Vergehen, und ließ mich dann laufen, aber mit dem drohend ausgesprochenen Worte: „Das Weitere wird sich finden!“ Ach, in der That, das Weitere hat eine lange, lange Ausdehnung gefunden! Es ließen sich davon Geschichten erzählen. Doch - wir wollten ja nur vom Onkel Spener sprechen.
Es war eine entschieden „vornehme“ Zeitung, das muß man ihr nachsagen. Sie kam nicht ganz der Staatszeitung gleich, die beinahe mit dem Titel Excellenz auftrat. Aber wer ein Geheimrath, Commerzienrath, Major oder Oberst 2 war, würdigte keine andere Zeitung seines Blickes. Es konnte etwas in der Vossischen als verbürgt behauptet stehen, diese Kreise hörten nur mit halbem Ohr darauf und glaubten erst dann an die beregte Sache, wenn sie die Spener’sche auch gebracht hatte. Im alten Locale von Josty, wo der süße Morgen-Imbiß genommen wurde, in der unmittelbaren Nähe der Mittler’schen Militär-Buchhandlung und der Expedition des Militär-Wochenblattes, fielen zuweilen einzelne Körner aus dem stillen Leben der Staatsmaschine. „General v. Müffling geht an den Rhein als Gouverneur von Köln -“ Ha! Eine damalige Sensations-Nachricht! Sie ging von einem der Pasteten kauenden Munde zum andern. Aber gesetzt, die Zeitung gegenüber oder die andere in der Breitenstraße hätte diese hochinteressante Nachricht bringen wollen, der Censor würde dabei mit blauer Tinte geschrieben haben: „Woher wissen Sie das? Quelle angeben!“ Es war die Zeit des „patriarchalischen Despotismus“.
Der Unterschied zwischen „Tante Voß“ und „Onkel Spener“ war schon dem heranreifenden Knaben nicht der, daß bei jener das Löschpapier immer ins Bläuliche, bei diesem ins Gelbliche schillerte; er merkte schon früh, die Spener’sche leistete mehr für Kunst und Wissenschaft, für Ausgrabungen in Pompeji, neuentdeckte Kometenschweife und für geologische Eroberungen am Ural. Wenn die Engländer eine neue australische Inselgruppe gefunden hatten, so war es an den Werder’schen Mühlen früher bekannt, als in der Breitenstraße. Der gesammte preußische Hof hielt sich die Spener’sche „auf Schreibpapier“, und auch Goethe hielt sie sich. Letzterer der Theaterkritiken wegen. Zelter verbürgt es, daß den Altmeister in Weimar die Spener’schen Kritiken in höherem Grade befriedigten, als andere. Einige Decennien hindurch lebte der Verfasser derselben, Justizrath Schulze, von diesem classischen Ruhme. Ein guter, freundlicher, jovialer Herr, dieser Justizrath in der Brüderstraße, wo eine behaglich eingerichtete Junggesellenwohnung junge Debütantinnen würde haben empfangen können, wenn solche Romantik damals schon ins Recensentenleben hineingeragt hätte. Und doch hatte für seinen Gegenstand der treue Eckart seines Berufes so viel Neugier, auf jede Gastrolle, jede Wiederaufnahme eines alten Stückes, vollends auf jede Novität, daß er nie gemurrt hätte, wenn er gezwungen gewesen wäre, bei achtundzwanzig Grad Hitze im Schatten ins Theater zu gehen. Die musikalischen Referate schrieb neben Herrn Schulze zwar kein Herr Müller, aber ein Herr Schmidt.
Ob sich der Uebergang der Spener’schen Zeitung von den Spener’schen Erben an den königlichen Bibliothekar Dr. Spiker, gewöhnlich Lord Speiker genannt, durch Kauf oder Erbschaft vollzog, mögen die Gelehrten der Geschichte Berlins berichten. Gewiß war bei diesem Uebergang die Zeitung noch nicht im Sinken. Der neue Besitzer derselben hatte in seiner äußeren Erscheinung etwas Imponirendes, ein sicheres Selbstgefühl, auch so viel Aristokratisches in seinem Wesen, daß er den hohen Gönnern der Zeitung die Bürgschaft eines nur maßvollen Gebrauchs der Publicitätsmacht gab. Seine Vorliebe für England stand einem damaligen Redacteur wohl an, da ihm lediglich die freien Verhandlungen des britischen Parlaments als die Abzugsquelle der in Europa gährenden Stimmungen und die Gelegenheit, ein freies Wort zu hören, erscheinen durften. Auch hatte Lord Speiker, um sein Ansehen zu mehren, die Verwaltung der königlichen Schauspiele bewogen, Shakspeare’s „Macbeth“ nach einer eigens von ihm angefertigten Uebersetzung in Scene gehen zu lassen. Die ihm befreundete Auguste Crelinger, die allbewunderte Lady Macbeth, verschaffte ihm die Genugthuung, seinen Namen mindestens alle sechs Wochen, wenn auch nur zu halbgefülltem Hause, an den Straßenecken prangen zu sehen. Mit wahrem Stolz schritt der stattlich gewachsene, im Antlitz etwas burgunderroth gefärbte Herr über den Opernplatz in die königliche Bibliothek, an welcher er bestallt war. Er durfte sich sagen: Dort die Universität, die Akademie der Wissenschaften, das Opern-, das Schauspielhaus, Alles gehört mir! Drüben in der Akademie der Künste, wenn der alte Schadow einen Zank hatte (kam oft vor, zum Beispiel bei Gelegenheit der Kunstausstellung), focht er ihn bei Haude und Spener aus; Panofka, Zahn waren Spikers’s Correspondenten. Ja dem Bürgersmann kam Spiker durch zwei Mitarbeiter bei, die sich sogar mit heiklen Staats- und Stadtangelegenheiten zu beschäftigen wagten. Der Eine war ein einfacher Kaufmann mosaischer Glaubensgenossenschaft, Daniel Alexander Benda, der Andere ein Collectivbegriff, der einfach Civis hieß. Jener, der sich zuweilen, nicht eben glücklich, in obstruse Philosopheme verlor, versuchte sich schon sehr früh und mit mehr Erfolg in der jetzigen Specialität Eugen Richter. Schon vor vierzig Jahren wagte der Ehrenmann zuweilen in der Spener’schen dem Finanzministerium Adam Riese zu citiren, machte bescheidene Bankverwaltungs-Vorschläge, auch gemüthliche Staatsschuldentilgungs-Pläne, kurz, er berührte freimüthig ein damaliges absolutes Noli me tangere unter einem Monarchen, der 1817 seinem Lande „Stände, die allein das Recht, Anlehen zu contrahiren, haben würden“, versprochen hatte und sein Versprechen nicht hielt. Die Anlehen wurden allerdings contrahirt, aber als Privatgeschäfte der mir so gefährlich gewesenen Seehandlung. Benda ist hochbetagt vor einigen Jahren gestorben. Es gebührt ihm der Ruhm, in der Zeit der Unterdrückung jedes freien Wortes über staatliche Verhältnisse den Finger auf manche Wunde gelegt zu haben. Civis, der nicht selten Lord Speiker selbst war, war jener Unus pro multis, der sich über jeden Pflasterstein, über den er gestolpert, über jede Pfütze in einer gangbaren Straße geärgert hatte und diesen Aerger dann in der Spener’schen ausschüttete zum weiteren Aerger des damals nicht minder herrisch, ja in der Regel grob auftretenden „Magistrats“, dessen nachlässige Straßenpflege nun leicht „höherenorts“ gerügt werden konnte.
Das entscheidende Moment - ob Aufwärts- oder Niedergang der Spener’schen Zeitung - wurde keineswegs, 3 wie man wahrscheinlich in Berlin behauptet, der Alexis Schmidt’sche Leitartikel. Die Geschichte des deutschen Journalismus wird als den Ersten, der gleichsam die geistige Quintessenz jeder erscheinenden Zeitungsnummer als zusammenhängende Betrachtung vorausschickte, den Hofrath Berly in Frankfurt am Main nennen müssen, Redacteur der Ober-Postamts-Zeitung, Großvater des bekannten, vom Socialismus zum Musendienst übergegangenen Dr. v. Schweitzer. Der Zweite mag Karl Andree in der Kölnischen Zeitung gewesen sein. Der Dritte war gewiß Alexis Schmidt beim Onkel Spener.
„Wir müssen einmal behaglich beisammensitzen! Aber nur à table ronde!“ sagte mir eines Tages in freundlichster Weise Lord Speiker. „Nur bei der Table ronde kann man ein angenehmes Gespräch führen.“ Es waren damals schon mehrere Jahre, daß der bei einem ausgesuchten Diner neben mir um den runden Tisch sitzende Doctor Alexis Schmidt die Leitartikel der Spener’schen geschrieben hatte. Der Genannte ist ein Mann von reichstem Wissen, Publicist von außerordentlicher Gewandtheit, sowol in ruhiger, leidenschaftsloser Rede, wie in wohlstylisirter, an feinen Wendungen reicher Schreibart. Aber im Auswärtigen Amte, da wo es diplomatische Noten zu entwerfen gilt, wo man Actenstücke für ein Blaubuch sammelt, wo ein „dürfte“, ein „möchte“, ein „könnte wol“ die Erwartung mindert, die Absicht verschleiert, das Mögliche als unwahrscheinlich, das Unwahrscheinliche als doch vielleicht zu beherzigen hinzustellen erlaubt, da würde diese feine Feder an ihrem Platze gewesen sein. Ein Zeitungs-Leitartikel, der nur betrachtet, nur resumirt, zuletzt in den entscheidenden Fragen immer auf die Seite der conservativen Partei fällt, ist die absolute Langweile und muß eine Zeitung ruiniren. Damals unter den getrüffelten Salmis, unter den Ragoûts aux champignons, den Torten à la crême herrschte Frohsinn und jene behagliche Berliner Lust am Geschehenen oder Werdenden, für welche Varnhagen von Ense in seinen Niederschriften, namentlich in seinem Verkehre mit Humboldt, den Ausdruck gefunden hat. Man wäscht da mit angeregtem Freimuth allen möglichen Verstocktheiten, und selbst als königlicher Bibliothekar, den Pelz, macht ihn aber nicht naß.
Unter den Rosen des lucullischen Mals, welchem einige illustre Namen beiwohnten, lag eine böse Curtiusspalte verborgen, die viel Geld und Aerger verschlang. Die Tochter des freundlichen Wirthes am sogenannten Gießhause hatte einen Officier in Potsdam geheiratet, und das Grundübel fast aller alten Zeitungen, Familien-Fideicommisse zu sein zur Exploitation für Erblasser und Erben, drohte auch hier hereinzubrechen und ist denn auch zuletzt zerstörend hereingebrochen. Einschränkung folgte auf Einschränkung. Das Zusammendrängen der Artikel, um Papier und Satz zu ersparen, sank zum Kümmerlichen herab. Man beschnitt nach allen Richtungen hin und tilgte vollständig den Eindruck, den eine Zeitung ersten Ranges machen muß, den Eindruck, daß sie aus dem Vollen schöpft.
Ich würde unnützerweise die Zahl meiner Feinde vermehren, wollte ich Beispiele dafür anführen, wie gerade Berlins politische Journalistik mit einigen Ausnahmen darunter leidet, daß von einem Blatt eine einzelne Person oder eine Familie oder wol gar eine ganze Verzweigung derselben existiren will. Die Geschichte des „Onkel Spener“ ist ein warnendes Beispiel! Denn an den Leitartikeln des Dr. Schmidt und an Rötscher’s zwar einseitigen, aber immer geistvollen Kritiken ist sie nicht zu Grunde gegangen.
Die Times mag in der Lage sein, daß die Familie Walter von ihr fürstlich lebt. Aber schon die Familie Bertin vom Journal des Débats hat den Gewinn, den sie von ihrem Journal zog, viele Jahre hindurch niemals in der Rente gesucht, die das noch heute achtbar dastehende, ehemals gebietende Blatt abwarf, sondern nur in dem moralischen Einfluß, den die Familie mit dem Blatte gewann, in der Befriedigung ihres Ehrgeizes, ihrer politischen Ueberzeugungstreue.
Apparat#
Bearbeitung: Wolfgang Rasch, Berlin#
1. Textüberlieferung#
1.1. Handschriften#
1.1.1. Übersicht#
Es sind keine handschriftlichen Überlieferungsträger bekannt.
1.2. Drucke#
Gutzkows persönlicher Rückblick auf die am 31. Oktober 1874 eingestellte Tageszeitung "Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen" ("Spenersche Zeitung") erschien nur wenige Tage nach dem Ende des Berliner Traditionsblattes in der Wiener "Neuen Freien Presse". Vier Tage darauf brachte ein Münchner Blatt einen gekürzten Nachdruck , der von Gutzkow vermutlich nicht autorisiert worden war und daher für die Druckgeschichte keine Rolle spielt. Gutzkow übernahm die Arbeit vier Jahre später unverändert in die erweiterte Neuausgabe seiner Oeffentlichen Charaktere innerhalb der Gesammelten Werke. Für die Buchausgabe wurde als Titelzusatz die Jahresangabe der Erstpublikation 1874 hinzugefügt.
2. Textdarbietung#
2.1. Edierter Text#
J1. Der Text folgt in Orthographie und Interpunktion unverändert dem Erstdruck. Textsperrungen werden übernommen. Silbentrennstriche (=) werden durch - wiedergegeben. Die Seitenzählung wird mit Klammern [ ] an den betreffenden Stellen in den Text eingefügt.
Die Liste der Texteingriffe nennt die von den Herausgebern berichtigten Druckfehler sowie die Emendationen. Fehlende oder überzählige Spatien im Erstdruck wurden stillschweigend korrigiert.
Die Seiten-/Zeilenangaben im Apparat beziehen sich auf die Druckausgabe des Beitrags im Band: Kleine autobiographische Schriften und Memorabilien. Hg. von Wolfgang Rasch. Münster: Oktober Verlag, 2018. (= Gutzkows Werke und Briefe. Abt. VII: Autobiographische Schriften, Bd. 3.)
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Kommentar#
Der wissenschaftliche Apparat wird hier zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.