Wolfgang Rasch: Lebenschronik#

Vergleiche auch den Artikel über Karl Gutzkow von Martina Lauster in der Deutschen Biographie NDB-online.

1811#

  • 17. März: Karl Ferdinand Gutzkow wird in Berlin, Stallstr. 17, im nordöstlichen Teil des alten Akademiekarrees geboren. In dem geschlossenen Gebäudekomplex (heute Sitz der Berliner Staatsbibliothek) Unter den Linden, Charlotten-, Dorotheen- und Stallstraße (heute Universitätsstraße), das die Akademie der Künste und Wissenschaften, die Anatomie, die Sternwarte, eine Ulanenwache, den Marstall der Prinzessin Marianne und des Prinzen Wilhelm von Preußen beherbergt, wächst Gutzkow unter ärmlichen Verhältnissen auf.
    Vater: Karl August Gutzkow (1777-1845), ein aus Pommern nach Berlin zugewanderter Maurer, der hier Pferdewart (Bereiter) beim Prinzen Wilhelm wird und den Prinzen auf mehreren Kriegszügen begleitet.
    Mutter: Sophie Berg (gest. 1845), Tochter eines Berliner Siedemeisters.
    Geschwister: ein älterer Bruder August Gutzkow, eine ältere Schwester Karoline Gutzkow (gest. 1856).

1822-1829#

  • Besuch des Friedrichs-Werderschen-Gymnasiums in Berlin.

1828#

  • Gutzkow gibt zusammen mit seinem Mitschüler Adolf Licht eine handgeschriebene Schülerzeitung „Versuche in Prosa und Poesie“ heraus (etwa 12 Nummern, ungedruckt).

1829#

  • Zum Sommersemester immatrikuliert sich Gutzkow an der Berliner Universität. Gutzkow hört hier u.a. bei Hegel, Schleiermacher, Böckh. Das Studium der Philologie, Theologie und Rechtswissenschaft setzt er später in Heidelberg und München fort. Gutzkow promoviert 1832 als Externer an der Universität Jena.

  • Herbst: Gutzkow hält eine Probepredigt in Weißensee bei Berlin.

  • Oktober: Gutzkows erste Novelle „Aus dem Tagebuche und Leben eines Subrektors“ erscheint in Saphirs Schnellpost.

1830#

  • 3. August: Gutzkows akademische Preisarbeit „De diis fatalibus“ wird von der Berliner Universität prämiert, Gutzkow erhält aus den Händen Hegels eine Auszeichnung. Die am selben Tage eintreffenden Nachrichten von der Julirevolution in Paris erschüttern und politisieren Gutzkow in hohem Maße

1831#

  • Januar - September: Gutzkows erste Zeitschrift Forum der Journal-Literatur erscheint in Berlin.

  • November: Gutzkow verläßt Berlin zu einer ersten größeren Reise und begibt sich über Hanau, Frankfurt a.M. zu Wolfgang Menzel nach Stuttgart, wo er bis Ostern 1832 bleibt.

1831-1834#

  • Gutzkow wird enger Mitarbeiter Menzels an dessen Literatur-Blatt, schreibt für Cottas Morgenblatt, die Allgemeine Zeitung (Augsburg) und andere süddeutsche Blätter

1832#

  • 10. Juni (1. Pfingsttag): Gutzkow macht nochmals einen Predigtversuch in der Berliner Dreifaltigkeitskirche.
  • August: Anonym erscheint Gutzkows erstes Werk „Briefe eines Narren an eine Närrin“ bei Hoffmann & Campe in Hamburg und wird in Preußen Oktober 1832 verboten, von Ludwig Börne in seinen „Pariser Briefen“ dagegen sehr gelobt.

  • September: Zum Wintersemester 1832/33 geht Gutzkow an die Universität in Heidelberg und immatrikuliert sich hier an der juristischen Fakultät.

1833#

  • April: Gutzkow wechselt von Heidelberg nach München und lernt hier August Lewald, Charlotte Birch-Pfeiffer, den späteren Verleger Karl Löwenthal (Löning) kennen.

  • August/September: Gutzkow lernt in München Heinrich Laube kennen und unternimmt gemeinsam mit ihm eine Reise durch Österreich und Oberitalien. In Wien lernt er Bauernfeld und Grillparzer kennen.

  • September: Gutzkow kehrt nach Berlin zurück.

  • November: Gutzkows Roman „Maha Guru“ erscheint bei Cotta.

1834#

  • Januar/Februar: Gutzkow verbringt einige Wochen im Kreise Heinrich Laubes in Leipzig.

  • Mai: Gutzkow reist nach Hamburg, wo er bis zum Sommer bleibt. Hier lernt er Julius Campe persönlich kennen und schließt Freundschaft mit Ludolf Wienbarg.

  • September: Gutzkow trifft in Stuttgart ein; zu seinem engen Freundeskreis gehören hier neben August Lewald die Schauspieler Seydelmann und Moritz; das Verhältnis zu Menzel verschlechtert sich.

  • Oktober: In der Augsburger Allgemeinen Zeitung beginnt Gutzkow seine Reihe „Öffentliche Charaktere“ zu publizieren.

1835#

  • Januar-August: Gutzkow gibt in Frankfurt das Literatur-Blatt zur Zeitschrift Phönix heraus, das er alleine schreibt.

  • Februar: Gutzkow und Georg Büchner treten in Briefkontakt, Gutzkow verhilft Büchner zur Publikation von „Dantons Tod“, fordert ihn zur Mitarbeit am Phönix auf und preist als erster Büchners Genie in einer richtungsweisenden Besprechung von „Dantons Tod“ im Phönix.

  • April: Gutzkows Vorwort zu Friedrich Schleiermachers „Vertraute Briefe über Schlegels Lucinde“ erregt Aufsehen und bringt in Berlin besonders die dortige Allianz von „Thron und Altar“ gegen Gutzkow auf; das Buch wird in Preußen verboten.

  • August: Gutzkow und Wienbarg planen, eine Zeitschrift Deutsche Revue herauszugeben.

  • 12. August: Der Roman „Wally die Zweiflerin“, erscheint, der am 24. September zuerst in Preußen verboten und Anlaß zu den Maßnahmen des Deutschen Bundestages gegen das „Junge Deutschland“ wird.
  • 11. September: Wolfgang Menzels Verriß des Romans „Wally“ läutet den publizistischen Feldzug gegen Gutzkow, die „unmoralische Literatur“ des Jungen Deutschlands, ein. Eine bald erfolgte Duellforderung Gutzkows lehnt Menzel ab.
  • November: Sowohl die von Gutzkow und Ludolf Wienbarg herausgegebene Deutsche Revue als auch die allein von Gutzkow herausgegebenen Deutschen Blätter werden noch vor ihrem ersten Erscheinen verboten und beschlagnahmt.

  • 14. November: Verbot aller erschienenen und aller künftig erscheinenden Schriften von Gutzkow, Wienbarg, Laube und Mundt in Preußen.
  • 16. November: Gegen Gutzkow als Verfasser der „Wally“ wird ein Verfahren eröffnet.
  • 30. November: Gutzkow wird vor dem Mannheimer Stadtgericht verhört und am selben Tag dort in Haft genommen.
  • 10. Dezember: Bundestagsbeschluß gegen das „Junge Deutschland“(Gutzkow, Heine, Laube, Mundt, Wienbarg).

1836#

  • 13. Januar: Urteilsverkündung: Gutzkow wird wegen „verächtlicher Darstellung des Glaubens der christlichen Religionsgemeinschaft“ zu einem Monat Gefängnis ohne Anrechnung der Untersuchungshaft verurteilt.
  • 10. Februar: Gutzkow wird aus dem Gefängnis entlassen und aus Baden abgeschoben.
  • 15. Juli: Eheschließung mit Amalie Klönne (geb. 15. Juni 1817, gest. 1848) in Frankfurt a.M.; dieser Ehe entstammen drei Söhne: Hermann Gutzkow (1837-1909), Fritz Gutzkow (1839-?), Emil Gutzkow (1842-1920).
  • Juli-November: Gutzkow schreibt für Lewalds Europa „Literarische Übersichten“.

  • September-Dezember: Gutzkow gibt (ohne daß sein Name genannt werden darf) zusammen mit Wilhelm Speyer kurze Zeit die Frankfurter Börsen-Zeitung

1837#

  • Januar-Dezember: Gutzkow gibt in Frankfurt a.M. den Frankfurter Telegraph heraus. Das mehrfach wöchentlich erscheinende Blatt darf aber nicht unter Gutzkows Namen erscheinen und wird offiziell von Eduard Beurmann redigiert. Mitarbeiter von Gutzkows Blatt sind neben Beurmann u.a. Franz Dingelstedt, Heinrich Albert Oppermann,Alexander Jung, Heinrich König, Philipp Joseph von Rehfues, Gabriel Riesser, Alexander Weill, Ludwig Wihl.

  • März-Dezember: Unter dem Namen des englischen Erfolgsautors Bulwer-Lytton läßt Gutzkow lieferungsweise seine große Gegenwartsschau „Die Zeitgenossen“ erscheinen.

  • 28. April: Gutzkows ältester Sohn Hermann geboren.
  • Oktober: Gutzkow reist über Weimar nach Berlin, besucht hier Varnhagen von Ense und Bettina von Arnim und verkehrt im Kreis von Theodor Mundt; Mitte November begibt er sich nach Hamburg.

1838#

  • Gutzkow wohnt (bis 1842) in Hamburg und gibt (bis Ende 1843) den Telegraph für Deutschland heraus. An seiner Zeitschrift arbeiten Friedrich Saß, Karl Goedeke, Friedrich Hebbel, Georg Herwegh, Alexander Jung, Heinrich Albert Oppermann, Friedrich Engels, Georg Schirges, Levin Schücking, Ludwig Wihl, Franz Dingelstedt und andere mit.

  • Februar-April: In einer Satire „Literarische Elfenschicksale“ macht sich Gutzkow über zahlreiche Schriftstellerkollegen lustig und gerät besonders mit Theodor Mundt und Ferdinand Gustav Kühne in heftige polemische Auseinandersetzungen; auch das Verhältnis zu Heinrich Laube lockert sich mehr und mehr und geht schließlich auseinander.

  • März: „Die rothe Mütze und die Kapuze“ erscheint.

  • Juni: Band 1 von Gutzkows Roman „Blasedow und seine Söhne“ erscheint; Band 2 folgt im August, Band 3 im November.

  • Oktober: Immermann besucht Gutzkow in Hamburg.

1839#

  • April: Gutzkow und Hebbel lernen sich in Hamburg kennen, Hebbel arbeitet für Gutzkows Telegraph.

  • 17. April: Gutzkows zweiter Sohn Fritz wird geboren.
  • April-Juni: Der Streit um den zensierten Abdruck von Heines „Schwabenspiegel“ im „Jahrbuch der Literatur“ entzweit Gutzkow und Heine.

  • Juni-August: Gutzkow hält sich in Frankfurt a.M. auf, wo er für seine Börne-Biographie Material sammelt und die Aufführung seines ersten Stückes vorbereitet.

  • 15. Juli: Gutzkow debütiert als Dramatiker mit „Richard Savage“ in Frankfurt a.M. und bringt in den folgenden Jahren viele erfolgreiche Dramen auf die Bühne.

1840#

  • 22. Februar: Uraufführung von „Werner. Oder: Herz und Welt“ in Hamburg
  • April-Mai: Gutzkow hält sich in Berlin auf, wo am 2. Mai „Richard Savage“ im Königlichen Schauspielhaus aufgeführt wird

  • 19. September: Gutzkows Börne-Biographie erscheint - einige Wochen nach der Denkschrift Heines über Börne - und besiegelt den Bruch zwischen Heine und Gutzkow

1841#

  • 17. März: Gutzkows dritter Sohn Emil wird geboren.
  • Mai-Juni: Gutzkow verbringt mehrere Wochen in Berlin.

  • Oktober: Nach der mißglückten Uraufführung von „Die Schule der Reichen“ am 21. Oktober am Hamburger Stadttheater lernt Gutzkow Therese von Bacheracht kennen, die für viele Jahre seine Freundin und Geliebte wird.

1842#

  • März-April: Gutzkow hält sich zum ersten Mal in Paris auf, begegnet hier George Sand, Guizot, Jules Janin und deutschen Emigranten wie z.B. Jakob Venedey.

  • April: Der erste Band von „Karl Gutzkows dramatischen Werke“ erscheint bei J.J. Weber in Leipzig; 1844 geht die Ausgabe an Lorck,1849 an Brockhaus über, wo im März 1857 die Ausgabe mit Band 9.1 abbricht.

  • Oktober: „Briefe aus Paris“ erscheinen bei Brockhaus in Leipzig.

  • November: Gutzkow zieht von Hamburg nach Frankfurt a.M. um.

  • 14. November: Uraufführung von „Ein weißes Blatt“ in Frankfurt a.M.

1843#

  • Gutzkow verbringt den Frühling und Frühsommer in Oberitalien, Mailand und am Comer See und schreibt dort „Zopf und Schwert“.

  • 17. Juli: Friedrich Wilhelm IV. hebt die Zensurverfügung gegen Gutzkow auf und ist damit als jungdeutscher Schriftsteller endlich von der Ausnahmezensur befreit.
  • November: Gutzkows regelmäßige Mitarbeit am Feuilleton der Kölnischen Zeitung beginnt und dauert bis Mai 1844.

1844#

  • 1. Januar: Uraufführung von „Zopf und Schwert“ in Dresden. In Preußen wird das Stück verboten.
  • Dezember: Uraufführung von „Das Urbild des Tartüffe“ in Oldenburg.

1845#

  • April: Gutzkows „Gesammelte Werke“ in 13 Bänden beginnen bei Rütten und Loening in Frankfurt zu erscheinen; im Juli 1846 erscheint Band 12, im Januar 1852 als Nachzügler der Ausgabe noch ein 13. Band mit einer Umarbeitung von „Wally die Zweiflerin“.

  • Mai: Gutzkow reist für vier Wochen nach Wien.

  • September: Die in Band 3 der „Gesammelten Werke“ erscheinenden „Wiener Eindrücke“ führen zum Verbot von Gutzkows „Gesammelten Werken“ in Österreich, außerdem werden alle Stücke Gutzkows vom Hofburgtheater verbannt (bis zur Revolution 1848).

1846#

  • März-April: Gutzkow hält sich erneut in Paris auf und schreibt dort „Uriel Acosta“.

  • November: Gutzkow wird Dramaturg des Königlichen Theaters in Dresden (bis Mai 1849).

  • 13. Dezember: Uraufführung von „Uriel Acosta“ in Dresden.

1847#

  • Etwa Januar: Gutzkow zieht mit seiner Familie nach Dresden und bleibt hier fast 14 Jahre lang wohnen.

1848#

  • 18. März: Gutzkow erlebt den Ausbruch der Revolution in Berlin.
  • Ende März: Gutzkows Flugschrift „Ansprache an das Volk“ erscheint in Berlin.

  • 22. April: Tod der Gattin Amalie in Berlin; Gutzkow zieht sich für einige Zeit nach Warmbrunn zurück.
  • November: Zwischen Therese von Bacheracht und Gutzkow kommt es in Dresden zum Bruch; Therese heiratet 1849 einen Vetter, geht mit diesem nach Java, wo sie 1852 stirbt.

  • November: „Deutschland am Vorabend seines Falles oder seiner Größe“ erscheint

1849#

  • Januar: Gutzkow erwägt kurzzeitig, sich als Kandidat zur Wahl der Zweiten preußischen Kammer in Schweidnitz (Niederschlesien, heute Świdnica, Polen) aufstellen zu lassen.

  • Mai: Gutzkow erlebt den Maiaufstand in Dresden, ohne daran aktiv teilzunehmen.

  • 27. August: Uraufführung von Gutzkows Lustspiel „Der Königsleutenant“ in Frankfurt a.M. im Rahmen der Feierlichkeiten zu Goethes 100. Geburtstag.
  • 19. September: Gutzkow schließt die Ehe mit Bertha Meidinger (geb. 8. Februar 1827, gest. 28. Oktober 1909), einer Kusine seiner ersten Frau, in Frankfurt a.M. Dieser Ehe entstammen drei Töchter: Clara Gutzkow (1850-1939), Selma Gutzkow (1852-1932), Lilly Gutzkow (1857-?).

1850#

  • Juli-September: Der Roman „Die Ritter vom Geiste“ wird als Fortsetzungsroman in der Leipziger Deutschen Allgemeinen Zeitung vorabgedruckt (nur die Bände 1 und 2).

  • 28. August: Gutzkows älteste Tochter Clara wird geboren.
  • September: Band 1 von „Die Ritter vom Geiste“ erscheint; erst im November 1851 kommt der letzte - neunte - Band des Romans heraus.

1852#

  • Januar: Als Band 13 der „Gesammelten Werke“ bringt Gutzkow unter dem Titel „Vergangene Tage“ eine überarbeitete Fassung seines früher verbotenen Romans „Wally, die Zweiflerin“ heraus.

  • Februar: Julian Schmidt eröffnet in seiner Zeitschrift Die Grenzboten mit einem Angriff auf Gutzkows Roman „Vergangene Tage“ den „Grenzbotenstreit“, einer bis Ende März dauernden publizistischen Fehde zwischen Gutzkow einerseits und Julian Schmidt und Gustav Freytag andererseits.

  • Mai: „Aus der Knabenzeit“, Gutzkows Berliner Kindheitserinnerungen, erscheint.

  • Mai/Juni: Gutzkow reist durch Belgien zum dritten Mal nach Paris und von dort weiter in die Schweiz.

  • 3. Juni: Uraufführung von „Antonio Perez“ (später: „Philipp und Perez“) in Stuttgart.
  • 12. August: Gutzkows zweite Tochter Selma wird geboren.
  • September: Die erste Nummer von Gutzkows Familienzeitschrift Unterhaltungen am häuslichen Herd kommt heraus. Gutzkow wird die wöchentlich erscheinende Zeitschrift bis Ende 1862 redigieren. Zu seinen Mitarbeitern gehören Karl Frenzel, Ludmilla Assing, Louise Otto, Hermann Hettner, Berthold Auerbach, Feodor Wehl, Rudolf Gottschall, David Friedrich Strauß, Julius Rodenberg, Alexander Jung und andere.

1854#

  • 28. August: Der Großherzog von Weimar verleiht Gutzkow das Ritterkreuz des Falkenordens 1. Klasse.

1855#

  • 1. Januar: Uraufführung von „Lenz und Söhne“ in Leipzig; Ende Januar werden weitere Aufführungen des Stücks auf Betreiben des sächsischen Königs untersagt.
  • 30. April: Gutzkow begründet im Saal der Dresdener Singakademie mit anderen Persönlichkeiten aus dem Dresdener Kulturleben die Deutsche Schillerstiftung.

1856#

  • 12. Februar: In Dresden wird „Ella Rose“ uraufgeführt.
  • März/April: Gutzkow reist nach Wien, um der Aufführung von „Ella Rose“ im Hofburgtheater beizuwohnen. In Wien trifft er u.a. mit Hebbel und Laube zusammen.

  • 1. Dezember: In Berlin wird ohne Erfolg Gutzkows Stück „Lorber und Myrte“ uraufgeführt.

1857#

  • 8. April: Gutzkows dritte Tochter Elisabeth (Lilly) wird geboren.
  • Juli-September: Gutzkow bereist Hessen, Westfalen und das Rheinland, um Studien für seinen neuen Roman zu machen.

1858#

  • April-Juni: Gutzkow reist nach und durch Italien, gleichfalls um Eindrücke für seinen Roman zu sammeln.

  • September: Der erste Band des Romans „Der Zauberer von Rom“ erscheint; die Herausgabe der restlichen acht Bände wird sich bis Mai 1861 hinziehen.

1861#

  • Oktober: Übersiedlung Gutzkows nach Weimar, wo er bis Oktober 1864 als Generalsekretär der Schillerstiftung tätig ist.

1862#

  • Ende Dezember: Gutzkow gibt die Redaktion der Unterhaltungen am häuslichen Herd an Karl Frenzel ab.

1865#

  • 14. Januar: In Friedberg (Hessen) versucht Gutzkow, sich das Leben zu nehmen.
  • 31. Januar: Gutzkow wird in die Heilanstalt St. Gilgenberg bei Bayreuth gebracht.
  • 24. Dezember: Gutzkow wird aus der Anstalt als „geheilt“ entlassen.

1866#

  • Januar-Mai: Gutzkow lebt im Kurort Vevey am Genfer See.

  • Juni: Gutzkow läßt sich in Kesselstadt b. Hanau nieder.

1867#

  • März: Gutzkows historischer Roman „Hohenschwangau“ beginnt bei Brockhaus zu erscheinen und wird im Juni 1868 mit Band 5 abgeschlossen.

1869#

  • 2. Februar: Uraufführung von Gutzkows Stück „Der westphälische Friede“ in Mannheim.
  • Mai-September: Aufenthalt in Bregenz.

  • Oktober: Übersiedelung nach Berlin, wo Gutzkow bis November 1873 wohnt.

1871#

  • 10. Januar: Uraufführung von Gutzkows letztem größeren Stück „Der Gefangene von Metz“ im Berliner Schauspielhaus ohne sonderlichen Erfolg. Ein Verriß des Stückes von Theodor Fontane in der Vossischen Zeitung (12. Januar) empört Gutzkow besonders.
  • August: Der erste Band der „Dramatischen Werke“ in 20 Bändchen (Ausgabe letzter Hand) erscheint bei Costenoble in Jena; erst im Juli 1872 wird die Reihe abgeschlossen.

1872#

  • März-Juni: Gutzkow hält sich zuerst in Wiesbaden, dann in Boppard am Rhein auf.

  • Juli: Gutzkow bereist Holland.

1873#

  • Juni: Der erste Band der „Gesammelten Werke“ in 12 Bänden (Ausgabe letzter Hand) erscheint bei Costenoble in Jena; erst im März 1876 liegt die Ausgabe komplett vor. Eine beabsichtigte Fortsetzung der Reihe kommt nicht mehr zustande.

  • Juli/August: Gutzkow erholt sich in Bad Kissingen und Bad Harzburg.

  • November: Nach einem neuen Anfall von Verfolgungswahn reist Gutzkow mit seiner Tochter Selma nach Italien, wo er mehrere Monate zur Erholung bleibt.

1874#

  • Mai: Gutzkow läßt sich in Wieblingen b. Heidelberg nieder

1875#

  • Januar-März: Gutzkow hält sich mit seiner Familie in Leipzig auf.

  • 17. März: Der Leipziger Schillerverein gibt Gutzkow zu Ehren im Hotel de Prusse ein großes Festmahl.
  • Etwa September: Gutzkows „Rückblicke auf mein Leben“ erscheinen.

  • Oktober: Gutzkow zieht nach Heidelberg um.

1877#

  • Januar: Band 1 des Romans „Die neuen Serapionsbrüder“ erscheint, die Bände 2 und 3 folgen im März.

  • Juli: Für das Deutsche Montags-Blatt schreibt Gutzkow bis November eine Serie „Zeitfragen und Anregungen“.

  • Anfang Oktober: Umzug nach Frankfurt-Sachsenhausen.

1878#

  • März: Die polemische Schrift „Dionysius Longinus. Oder: Über den ästhetischen Schwulst in der neuern deutschen Literatur“ erscheint.

  • 16. Dezember: In der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember kommt Gutzkow bei einem Schwelbrand in seinem Schlafzimmer ums Leben.
  • 19. Dezember: Gutzkow wird auf dem Frankfurter Stadtfriedhof begraben.