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[Österreichische Zensur.]

Auszug

* In der Wiener Theaterzeitung liest man einen Bericht aus Berlin über Firmenichs Clotilda Montalvi, worin es unter andern heißt: „Zu den jüngern dramatischen Hoffnungen, Halm, Mosen, hat sich ein Vierter , Firmenich, zugesellt.“ Halm, Mosen – wer ist denn der Dritte ? Ist dies vielleicht derselbe, gegen dessen Existenz als dramatischer Autor die österreichische Censur sich ¾ Jahr sträubte, und der es jetzt so weit gebracht hat, daß man ihn, wenn auch noch nicht lobend , doch vorläufig wenigstens tadelnd in den österreichischen Journalen erwähnen darf? O, du armes Deutschland, – wozu einen andern Ausdruck wählen? – wie elend werden deine Schriftsteller von jenen Handlangern behandelt, die ihren persönlichen Neid hinter quasi-offizielle Vorschriften verbergen und auf ihr Censoramt alle die Leidenschaften übertragen, die eher für einen Rezensenten taugen! Würde so etwas in Frankreich und England möglich seyn, selbst wenn dort statt Preßfreiheit die Censur herrschte! „Zu den jüngern dramatischen Hoffnungen: Halm, Mosen – hat sich ein Vierter zugesellt.“ Vielleicht ist Herr Deinhardstein der Dritte und aus Bescheidenheit hat er sich selbst ausgestrichen.