Illustration und Volksverdummung
Auszug
Daß ein übermäßiges Beschäftigen der Phantasie dem Verstand eine zu lange Ruhepause gönnt, daß die vielen Bilder, mit denen zur Erkenntniß des Volks gesprochen wird, von dem Text, der sie begleitet, die Beschäftigung abziehen, ist eine erwiesene Thatsache. Wenige verweilen in „Illustrirten Zeitungen“ beim Text. Die größere Mehrzahl der Interessenten läßt sich das Anschauen der Bilder genügen. Einen Nachtheil für die Bildung der Massen, die sich durch ein Uebermaß an Illustration innerhalb dieser leichten und flüchtigen Zeitungswelt ergäbe, nachweisen oder beklagen zu wollen, dürfte grämliche Auffassung genannt werden. Anders aber ist es mit jener Literatur, die sich vorzugsweise den Zweck der Belehrung, Bildung und höhern Anregung des Volks gestellt hat.