Weltberühmt oder gar nicht
Auszug
Auch nicht eigentlich von Eugene Sue, sondern von einem Beurtheiler seines dramatisirten Romanes, der von dem Verfasser, staunend über seinen Weltruhm, so eben in einem Feuilleton hat drucken lassen: Will Einer berühmt sein, so muß er ’ s gleich ordentlich , eine Phrase, die man auch so ausdrücken könnte: Weltberühmt oder gar nicht .
Und man muß sagen: Das nenne ich berühmt sein, wie der Verfasser der Mystères de Paris ! Zwei Jahre lang mehr beschäftigen, als die ganze gebildete Welt; denn auch die ungebildete hat die Mystères gelesen. Daß es in der Literatur noch einen Succeß geben konnte, der die Fußspitzen-Triumphe der Taglioni und Elßler, die Finger-Triumphe der Liszt und Thalberg überflügelte, wer hätte das gedacht! Die Literatur hat die Kunst überwunden, die Virtuosen können keine gedrückten Concerte mehr geben. Eugene Sue, ein kleiner schnurrbärtiger Franzose, im Sackpaletot, die Cigarre im Munde, schlendert über die Boulevards, trinkt eine Tasse Chocolade im Café Cardinal, bezahlt, gibt dem Garçon zwei Sous; Eugene Sue, ein Mensch auf zwei Beinen, wie wir, im Sackpaletot, wie wir, mit der Cigarre im Munde, wie wir, kurz, ein Wesen - wie wir, aber er hat die Mystères de Paris geschrieben! Das ist der Unterschied: ein zufälliger Unterschied. Ein zufälliger? Wirklich nur ein zufälliger? „Du sprichst ein großes Wort gelassen aus!“ Denken wir einmal darüber nach!