Eine Woche in Berlin.
Auszug
Wenn man nicht in der Lage ist, seine Ankunft in Berlin vermittels telegraphischer Depesche irgend einem Hôtelier unter den Linden anzeigen und sich eine Suite Zimmer im ersten Stock zweckmäßig vorrichten zu lassen, so wird man in der Hauptstadt der Intelligenz immer einige Mühe haben, sich in seinem Absteigequartier mit dem Wahlspruche auszusöhnen: Ländlich, sittlich . Die Rechnungen der Hôtels bleiben gewiß hinter den Fortschritten der Zeit nicht zurück, aber die Aermlichkeit der Zimmerausstattungen, das Ge- präge der auf allen möglichen Auctionen zusammengekauften Möblirung und die scheinbare Halbeleganz gewisser, durch übermäßige Ausnutzung halbverwitterter Verzierungen, z. B. des unvermeidlichen Wachstuchs auf den Fußböden, stellt immer wieder die Aermlichkeit des berliner Comforts heraus, von den Betten, ihrer Enge, ihren centnerschweren Federpfühlen nicht zu reden. Von Doppelfenstern ist in der lichtliebenden Stadt wenig die Rede. Man erkennt auf diesem Gebiete immer wieder in Berlin seine alten Pappenheimer und läßt sich’s an ihnen genügen, wenn nur dafür die Ausbeute an geistiger Anregung desto belohnender zu werden verspricht.