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Ein ländliches Fest

Auszug

Nun wurde es allgemein bekannt, daß der entscheidende Augenblick auf den Schluß des Festes, auf ein Feuerwerk und eine gewisse bengalische Flamme verlegt war, die das verlobte Paar in dem Augenblick umstrahlen sollte, wo es sich gerade in einer an die Veranda stoßenden Muschelgrotte befand. Dann sollte Graf Louis die Applaudissements des Dankes für sein so geistvoll arrangirtes und sich krönendes Fest entgegennehmen; er wird dann Corinna’s Hand ergreifen, diese küssen, die Aeltern werden hinzutreten, die Hände der Liebenden ineinanderlegen, ein Tusch wird folgen und dann –: Bester Doctor, dann ein Wort von Ihnen – so flüsterte mir schon ein Dutzend Stimmen ins Ohr.

Meine Redeblumen waren geordnet; ich glaubte um so mehr an den glücklichen Ausgang, als Corinna, je dunkler es wurde, desto aufgeregter erschien, ja sogar trällerte, sang, hin- und hersprang, lachte, bald sich mit den Frauen neckte, bald mit den Herren, zuletzt sogar einigemal laut declamirte und mit mir, heute dem Repräsentanten der alten Hof- und Gratulationspoesie, einen Wettkampf in Reimen begann.