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Die neuen Serapionsbrüder. Zweiter Band

Auszug

Meine Geschichte ist kurz, begann der plötzlich so überraschend umgewandelte Geometer, aber an Qualen ist sie ewig lang! Der Schmerz, die Scham werden endlos sein! Schon daß ich so ständig die Welt belügen muß! Aus der Lüge kommt alles Verderben! Edwina ist ein Geschöpf, das ich nicht bewältigen konnte und kann! Und nähme ich den Sturmwind zu Hülfe, den Donner und den Blitz, ihr Freiheitssinn bannt sich nicht in die Regel, und ich kann nicht ewig Scenen aufführen, wo die Straßen zusammenlaufen! Geh’ Du dorthin, ich bleibe hier! Das mußte zuletzt beschlossen werden! Sie hat herrliche, liebenswerthe Eigenschaften, aber es ist ein Wesen, um das sich einst der Himmel und die Hölle streiten werden. Was sie mir schon Alles angethan hat, im Bunde namentlich einst mit einer Ungarin, das Weib heißt Baronin Ugarti –! Ich trinke diesen Wein mit einem stillen, den unterirdischen Gottheiten vernehmbaren Pereat –! Brenne dies Weib im Pfuhl der Hölle!

Aber wie kommen Sie nach Ungarn? Ist das engelgleiche Wesen denn Ihre Frau? Ihre Tochter? Ist Graf Wilhelm ihr Vater? Alles das fragte Ottomar durcheinander, endlich erfreut, daß dem Erzähler sogar der Wein zu munden anfing.